Heimische Skilangläufer überzeugen bei den Bayerischen Meisterschaften in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena
Perfektes Wetter, perfekte Bedingungen und hervorragende Ergebnisse aus heimischer Sicht: Die Bayerischen Meisterschaften im Skilanglauf, die in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena ausgetragen wurden, sorgten für Begeisterung. »Da hat sich ja jeder heimische Verein in der Organisation eingebracht, und es ging alles Hand in Hand«, freut sich Gauschülertrainerin Michaela Hofmeister. »Und dass wir die Chiemgau-Arena nutzen durften, war natürlich hervorragend.«
Gelaufen wurde an beiden Tagen im Skating-Stil. Während am ersten Tag ein Distanzrennen mit Technikelementen zu absolvieren war, gab es am zweiten Tag die Staffeln bzw. Teamsprints. Bei den Staffeln liefen in den Altersklassen S 12/13 und S 14/15 je drei Aktive pro Team. Jeder Teilnehmer hatte dabei zweimal eine 1,2-km-Runde zu absolvieren. Im Teamsprint (ab Jugend 16/18) dagegen waren es je zwei Aktive, die je dreimal über die Runde von 1,2 km gefordert waren.
Zu den Elementen auf der Einzelstrecke gehörten am Anfang eine »enge Gasse«, ein Drübersteigen über ein Hindernis (einmal rechts, einmal links), einige Bodenwellen und ein enger Slalom mit fünf Toren. Bei den Aktiven, die mindestens zwei Runden bewältigen mussten, kam ein rückwärts zu bewältigendes Tor hinzu. Aus Sicht des heimischen Schülerteams waren die Ergebnisse »ein Wahnsinn. Schon im Einzel haben wir die Erwartungen übertroffen und mehrere Siege und Podestplätze gefeiert. In den Staffeln haben wir in allen vier Klassen gewonnen«, freut sich Hofmeister.
Auch im Einzel lief es gut. Bei den Schülerinnen 12 lag Miriam Lindauer (SC Ruhpolding) vorn, in der S 13 gewann Josefine Pichl vom SC Vachendorf. Zweite Plätze gab's in der S 14 durch Alisa Ortner und in der S 15 durch Selina Ortner (beide SV Oberteisendorf). Bei den Schülern 12 feierten die Chiemgauer sogar einen Dreifacherfolg: Paul Jordans (SC Traunstein) setzte sich vor Fabian Scheck (SC Eisenärzt) und Luis Mengel (SC Traunstein) durch. Der Sieg in der S 13 ging an Xaver Holzinger, BM-Bronze holte sein Vereinskamerad Tobias Scherrmann (beide SV Oberteisendorf). In der S 14 wurde Raphael Reithmeier (SC Bergen) mit geringem Rückstand auf Rang drei Fünfter.
Die S 15 entschied Ben Beyreis vom SC Traunstein zu seinen Gunsten, Vierter wurde hier Florian Witthauer (SV Oberteisendorf). Dass es in den Staffeln neben den vier Siegen noch weitere Podestplätze gab, war »hervorragend. Und es war für die Schüler motivierend, auch einmal die älteren Langläufer bei einem Wettkampf mitzuerleben.« Besonders beeindruckend war dabei der Teamsprint der U 20/Herren. Da holten sich Korbinian Fagerer/Lukas Hallweger (SV Oberteisendorf/SC Ruhpolding) den Titel mit einem beeindruckenden Rennen. »Das war schon eine Schau für die Kinder«, zeigt sich Hofmeister begeistert. Ebenso darüber, dass bei den Erwachsenen gerade in den Staffeln auch einige Trainer und ehemalige Sportler mitmischten.
Das Gauteam der Schüler ist übrigens am Wochenende 21. bis 23. Februar wieder bei einem überregionalen Wettkampf gefordert: Beim Deutschen Schülercup geht es allerdings wegen Schneemangels nicht wie geplant im Schwarzwald zur Sache, sondern in Oberhof.
Begeistert zeigte sich auch Marcel Puchinger. Der Leitende Skilanglauf-Stützpunkttrainer in Ruhpolding betreut am Stützpunkt vor allem die schulpflichtigen Sportler der U 16, U 18 und U 20. »Bei der Bayerischen Meisterschaft werden die Aktiven allerdings vereinsweise betreut, ich war auch in erster Linie als Vereinstrainer hier«, so Puchinger (WSV Bischofswiesen). Dennoch freute er sich natürlich über starke Leistungen seiner Aktiven. So habe Luis Apel (TSV Marquartstein/3. der Jugend 16) sich »wieder voll motiviert gezeigt und ein gutes Rennen gezeigt. Die beiden, die vor ihm waren, sind auch im Deutschlandpokal ganz vorne.« Veit Reithmeier (SC Bergen/5. der J 16) habe nach einer Erkrankung aufsteigende Form beweisen und ein gutes Rennen gezeigt.« Leo Schillinger (SV Oberteisendorf) sei zwar noch etwas auf Formsuche, »aber die Tendenz geht ebenfalls nach oben«, lobt der Trainer. Der direkt dahinter platzierte Michael Steinmaßl (SV Oberteisendorf) »ist zwei Wochen krank gelegen und hat erst am vergangenen Mittwoch wieder mit dem Training begonnen. Dafür war das in Ordnung.«
Beim weiblichen Nachwuchs zeigte Viola Danzer (SC Ainring) als Zweite der Jugend 16 wieder ein starkes Rennen. »Aber sie hat sich schon da nicht mehr richtig wohl gefühlt und musste tags darauf krankheitsbedingt auf den Teamsprint verzichten. Das ist schade, denn gemeinsam mit Daniela Brandner hätte sie ganz vorne mitkämpfen können.« Brandner selbst (WSV Bischofswiesen/3. der J 18) »hat ein sehr gutes Rennen gezeigt«, lobt ihr Trainer. Auch Noemi Lindauer (SC Ruhpolding/6. J 16) habe wieder ihr Leistungsvermögen bewiesen – und das bei ansteigender Formkurve.
Ein besonderes Erlebnis waren die Bayerischen Meisterschaften für Julia Kimmeringer (SC Ainring). »Sie hat damit offiziell ihre Karriere beendet«, berichtet Puchinger. Und bei ihrem selbstgenannten »Last Dance« feierten sie als Neunte der J 18 einen würdigen Abschluss, ebenso wie tags darauf im Teamsprint.
Sehr positiv einzuschätzen sei auch der 2. Platz von Florian Döringer (NT Klingenbrunn/Stützpunkt Ruhpolding) bei den Junioren, »schließlich liegt ihm die klassische Technik mehr.« Im Teamsprint holte Döringer gemeinsam mit seinem Stützpunktkollegen Tobias Buschek (SC Furth im Wald) ebenfalls Silber. Auch Rang fünf von Veit Reithmeier und Luis Apel im Teamsprint sei hoch einzuschätzen, »schließlich gehören beide noch der U 16 an und sind gegen teilweise ältere Konkurrenten gelaufen.«
So fällt auch Puchingers Bilanz positiv aus. Für ihn und das Jugendteam geht es bereits am kommenden Wochenende in Oberhof mit dem nächsten Deutschlandpokal weiter. Auch dort hofft das Team wieder auf vordere Ränge.
Traunsteiner Tagblatt / who