Massenstart sorgt für spannende Wettbewerbe

09.02.2022

Große Teilnehmerfelder beim Wettkampf der Langlauftournee im Rahmen des Andi-Wallner- und Sigi-Reiter-Gedächtnislaufs

Zu einem vollen Erfolg wurde die zweite Station der Bioteaque-Langlauftournee im Rahmen der Sparkassencups des Skiverbands Chiemgau. Die Wettbewerbe wurden im Rahmen des Andi-Wallner- und Sigi-Reiter-Gedächtnislanglaufs des SC Eisenärzt ausgetragen und gemeinsam vom SC Eisenärzt und dem SC Vachendorf ausgerichtet.

Große Teilnehmerfelder, spannende Rennen und teils ungewohnte Sieger prägten das Geschehen. Dies lag auch daran, dass die Strecke in Eisenärzt eine eigene Charakteristik hat. »Auf dieser Runde musst du viel arbeiten, hast keine Verschnaufpausen. Und da sind dann diejenigen im Vorteil, die eine gute Technik haben«, erläutert Romy Angerer, Sportwartin Skilanglauf des SV Chiemgau.

Zu den Überraschungen trug auch das Wettkampfformat als Massenstart bei, gelaufen wurde in der Skating-Technik. Denn beim Massenstart »läuft man auch mal im Windschatten mit. Da läufst du manchmal eine Geschwindigkeit, die du dir sonst nicht zutraust.«

Richtig viel zugetraut hatte sich unter anderem bei den Schülern 13 Pirmin Mayer vom TSV Marquartstein. Er lief von Beginn an vor dem favorisierten Mika-Janne Meister (WSV Aschau) an der Spitze und hielt immer einen kleinen Vorsprung. Auch im Endspurt schaffte es Mayer tatsächlich, Meister nicht herankommen zu lassen, und gewann mit 2,2 Sekunden Vorsprung vor Meister und 2,8 Sekunden vor dessen Vereinskameraden Maximilian Moosleitner. »Seit ich Sportwartin bin, war das wohl das erste Mal in einer Altersklasse, dass Meister nicht gewonnen hat«, zeigt sich Romy Angerer beeindruckt.

Spannend verlief auch das Rennen von männlicher Jugend, Junioren und Herren, die die 8,8-km-Strecke gemeinsam aufnahmen. Letztlich gab es auf der letzten Runde einen spannenden Dreikampf – und den entschied Jugendläufer Lorenz Hasenknopf mit hauchdünnem Vorsprung vor den Erwachsenen Andreas Ortner (SV Oberteisendorf/+ 1,9 Sekunden) und Markus Meister (WSV Aschau/+ 5,7) zu seinen Gunsten.

Während Andreas Ortner damit das Männer-Rennen zu seinen Gunsten entschied, gab es noch einen weiteren Erfolg in seiner Familie: Seine Töchter Alisa (Schülerinnen 11) und Selina (S 12) lagen in ihren Altersklassen ebenfalls ganz vorn. Sogar nur durch das Zielfoto entschieden wurde bei den Schülerinnen 10 das Duell zwischen Josefine Pichl (SC Vachendorf) und Marie Klinger (SV Oberteisendorf). Letztlich war Pichl um eine Schuhspitze vor ihrer Verfolgerin im Ziel.

Die sehr stark besetzte Klasse der Schüler 15 gewann diesmal Kilian Pfaffinger (WSV Reit im Winkl) vor Justin Goldhahn (SC Ainring) und Anton Hasenknopf (WSV Bischofswiesen). Durch einen Sturz verlor Tim Schneider (TSV Siegsdorf) etwas den Anschluss und wurde zeitgleich mit Leon Vogl (SC Ruhpolding) Vierter.

Auch bei den Schülerinnen 15 war das Niveau an der Spitze sehr hoch. Um 0,7 Sekunden verwies letztlich Johanna Ostermaier (WSV Aschau) auf der 5,5-km-Strecke ihre Verfolgerin Daniela Brandner (WSV Bischofswiesen) auf den zweiten Platz. Julia Kimmeringer (SC Ainring/+ 8,0) holte ihren ersten Podestplatz, knapp dahinter folgen Katharina Staller (+ 10,5), Rebecca Ladwig (beide SV Oberteisendorf/+ 15,5) und Sarah Mayer (SC Hammer/+ 15,6).

Bei den Frauen über 6,6 km war Alexandra Svoboda (TSV Marquartstein/18:47,6) die schnellste Läuferin vor Jugend-Siegerin Simone Oberauer (SC Bergen/22:40,7) sowie der Zweiten der Frauen-Klasse, Zara Stewart vom Team der britischen Biathlon-Talente.

»Die Briten haben sich riesig gefreut, dass sie bei uns mitlaufen durften, und noch mehr darüber, dass einige von ihnen sogar Pokale in den Händen halten konnten«, berichtet Angerer.

Von den rund 290 Teilnehmer mit Zeitnahme wurden zunächst die Klassen S 9 bis S 11 auf ihre Strecken geschickt, anschließend gab's deren Siegerehrungen. Erst gut eine Stunde später folgten die S 12 bis S 14 mit anschließender Siegerehrung. Wiederum nach einer längeren Pause wurden die Klassen von der S 15 bis zu den Aktiven auf die Loipen geschickt. So verteilte sich das Geschehen sehr gut. Preise gab es nicht nur für Spitzenplätze, sondern es bekommen alle Teilnehmer etwas überreicht. Und: »Es war alles am Start, von den Leistungssportlern bis zu den Breitensportlern. Das ist genau die Mischung, wie wir sie haben wollen – und es sollen alle Spaß haben.«

Den hatten auch die rund 140 für den Funtrail gemeldeten Kinder. »Sonst hatten wir da meistens 100 bis 120 Anmeldungen, das war eine richtig gute Beteiligung«, hebt Angerer heraus. »Das zeigt die tolle Arbeit der Vereine, die trotz der Corona-Beschränkungen sehr gute Trainingsangebote im Sommer gemacht haben«, lobt sie. Und freut sich darüber, dass nun wieder Wettkämpfe möglich sind, »denn die Kinder konnten ja im vergangenen Winter keinen organisierten Vereinssport treiben.« So fehlten im vergangenen Jahr die Neueinsteiger, doch »jetzt hoffen wir, dass wir allmählich die Trendwende geschafft haben. Zumindest im Skilanglauf sieht es hoffnungsvoll aus.«

Insgesamt waren gut 50 Helfer im Einsatz. Auch die Eltern – die nur als Zuschauer hinter einem Zaun das Geschehen verfolgen konnten – hätten durch ihr diszipliniertes Verhalten dazu beigetragen, dass die Veranstaltung gut abgelaufen sei.

Übrigens wurde auch beim Funtrail darauf geachtet, das Geschehen möglichst gut zu verteilen. So hatten immer zwei bis drei Vereine gut eine halbe Stunde Zeit, ihre Kinder mitmachen zu lassen. Es folgten jeweils die nächsten zwei bis drei Vereine, sodass der Andrang auf der Strecke nie zu groß war. »Wir sind damit auch flott durchgekommen«, freut sich Angerer.

Quelle: "Traunsteiner Tagblatt" / who

Alle Ergebnisse findet man auf: http://www.rennmeldung.de/

Foto: Reiter