Die Jahreshauptversammlung des Skiverbands Chiemgau fand in diesem Jahr im Siegsdorfer Festsaal statt. Bernhard Kübler begrüßte als Vorsitzender DSV Vizepräsident Tobias Angerer, den stellvertretenden Landrat BGL Helmut Fürle, BSV Vizepräsidentin Romy Groß-Angerer, Roger Pawellek und Christian Baumgartner (beide Sparkasse Traunstein-Trostberg), Tobias Kastner (Sparkasse Berchtesgaden), Armin Wagner (Bioteaque), Robert Klauser (infomax), die Stützpunktleiter Marc Hofmann und Helmuth Wegscheider sowie Siegsdorfs Bürgermeister und ‚Hausherr‘ Thomas Kamm, der später auch die Neuwahlen leitete. Entschuldigt war Landrat Sigi Walch, der kurzfristig verhindert war. Insgesamt nur 16 Vereine von 69 waren der Einladung zur Versammlung gefolgt.
Anschließend bat Kübler um eine Gedenkminute für die in den letzten beiden Jahren verstorbenen Brigitte Reiter (langjährige Schatzmeisterin), Biwi Anfang (Vorstand SC Bergen) und Gerhard Knopf (Vorstand SLV Bernau), die lange Jahre in enger Zusammenarbeit mit den Skiverband Chiemgau verbunden waren.
Das Kassenjahr wurde neu aufgeteilt
Der Bericht der Schatzmeisterin Helga Hofer gestaltete sich ein wenig länger, da die letzten beiden Jahre in drei Zeiträume (01.01.-31.12.19, 01.01.-30.06.20 Rumpfwirtschaftsjahr und 01.07.20-30.06.21) aufgegliedert wurden, weil der SV Chiemgau nun sein Kassenjahr der Wintersaison angeglichen hat. Durch die hohen Kosten für die Busse ist es keineswegs einfach einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen, daher wurde der Fuhrpark nun von fünf auf drei Busse reduziert. Weitere hohe Ausgaben kommen von den verschiedenen Abteilungen, dem Lehrwesen und der Jugendarbeit. Kassenprüfer Maxi Kurz gratulierte Helga Hofer für die bestens geführte Kasse und lobte sie für ihre professionelle Arbeit. Die Vorstandschaft wurde daraufhin einstimmig entlastet.
Gesprächsrunde mit Tobi Angerer
Als nächster Programmpunkt stand eine Gesprächsrunde mit drei Sponsoren des SV Chiemgau auf dem Programm. „Es ist für uns eine große Wertschätzung, dass ihr gekommen seid“. Der zweifache Weltcup Gesamtsieger im Langlauf und Vizepräsident des Deutschen Skiverbandes wollte von Armin Wagner (Bioteaque), Roger Pawellek (Kreissparkasse Traunstein-Trostberg) und Robert Klauser (infomax) deren Beweggründe wissen, warum sie sich für den Sport in der Region finanziell einsetzen. Klauser war früher selbst Langläufer und will dem Verband schlichtweg was zurückgeben für seine damalige ‚Ausbildung‘.“ Beim Sport gibt es nicht nur Sonnentage, sondern man muss auch mit Niederlagen umgehen können. Hierbei ist viel Herzblut notwendig und dadurch ist der Sport auch eine gute Schule fürs Leben“, ist der erfolgreiche Unternehmer überzeugt. Roger Pawellek sieht seine Sparkasse als regionales Institut im Landkreis, dessen langjährige und vertrauensvolle Partnerschaft auch in Zukunft sehr wichtig sein wird. „Der Sport ist als Persönlichkeitsbildung für die Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung und deshalb werden wir die Vereine und den Verband auch weiterhin unterstützen“. Bioteaque Chef Armin Wagner ist nun seit einigen Jahren Partner des SV Chiemgau und Individualsponsor von lokalen Sportlern. „Ich entscheide oft aus dem Bauch heraus und als begeisterter Wintersportler engagiere mich in diesem Bereich und setze auf den Nachwuchs, der die Unterstützung gut gebrauchen kann“.
Rückblick der Abteilungsleiter
Wasti Schöndorfer begann als Snowboardtrainer mit den Berichten aus den Abteilungen. Er lobte den Götschen als Erfolgsgeschichte des Snowboardsports. „Früher war es nur Alpin, doch jetzt mit dem Kicker haben auch die Freestyler Top Trainingsbedingungen. Das zeigt sich auch schon an den Erfolgen bei der Juniorenweltmeisterschaft. „Der SV Chiemgau ist mit dem Götschen für die Snowboarder eine Bank. Ein herzlicher Dank an die Verantwortlichen für die Unterstützung“. Hans Rambold berichtete über die vielen Trainingswettkämpfe der Biathleten im letzten Jahr, denn für die Schüler und Jugendlichen gab es so gut wie keine Wettkämpfe. Romy Groß-Angerer sprach von ‚keinem leichten Jahr‘ bei den Langläufern. „Wir musste viel organisieren, telefonieren, Paragraphen nachlesen, um irgendwie ein Training abhalten zu dürfen, irgendwas haben wir uns immer einfallen lassen“. Besonders erfreut konnte sie davon berichten, dass durch einen Spendenlauf mit vielen Sportlern ein Betrag von 11.111,11€ an einen achtjährigen Sportler aus Aschau übergeben werden konnte, der an Lymphdrüsenkrebs erkrankt war. Wegen des kurzfristigen Rücktritts des alpinen Abteilungsleiters im November übernahm Günther Strohhammer kommissarisch dieses Amt. Zum Glück wurden aus seiner Sicht auf Drängen des Deutschen und Bayerischen Skiverbandes die Kaderkriterien herabgesetzt, so dass auch jüngere Sportler trainieren durften. „Letztlich war es dann doch eine ganz gute Saison, allerdings ohne Wettkämpfe“. Wasti Schwarz erzählte freudestrahlend über die Erfolge von Markus Eisenbichler, der nun schon insgesamt sechs WM Goldmedaillen zu Hause hat. Bei der diesjährigen Heim WM in Oberstdorf sind nämlich zwei dazu gekommen. Aber auch sonst haben sich die jungen Sportler ganz gut in Szene setzen können. „Ein großer Dank an Thomas Vorberg, der ein schlüssiges Hygienekonzept ausgearbeitet hat, wodurch wir auch Wettkämpfe in Berchtesgaden durchführen durften“. Kritisch sieht Schwarz die Schanzensituation bei uns im Chiemgau und in Deutschland. „Letztes Jahr gab es in Deutschland nur eine sprungbereite 60m Schanze. Wir brauchen mehr Unterstützung vom BSV für die Sanierung. Die großen Schanzen in Ruhpolding liegen brach“. Richard Holzner konnte als Lehrwart Alpin die Trainerausbildung für die Theorie mit 50 Anwärtern online durchführen und hofft nun im kommenden Winter wieder auf Schnee Ski zu fahren. Die Lizenz der Übungsleiter wird automatisch um ein Jahr verlängert. Die Anträge können beim Landratsamt gestellt werden.
Beitragserhöhung dringend notwendig
Als nächster Punkt stand die Erhöhung der Verbandsumlage auf dem Programm. Dies ist laut Kübler notwendig, um weiter handlungsfähig zu sein. „Wir haben sehr hohe Ausgaben mit den Bussen und den Reisekosten für die verantwortlichen Trainer und um konkurrenzfähig zu bleiben, haben wir keine andere Möglichkeit, die Gebühren zu erhöhen“. Uli von Großmann vom SC Eisenärzt sprach sich gegen eine Erhöhung aus. „Es ist für uns zu kurzfristig, denn auch die Vereine müssen planen können“. Barthl Irlinger vom ASV Oberwössen appellierte an die Versammlung, die Gebühren entsprechend anzupassen. „Wir wollen auch weiterhin mit den anderen mithalten und zudem sind die Erfolge unserer Sportler auch eine gute Werbung für unsere Region“. Letztlich waren nur der SC Eisenärzt und der SC Tettenhausen gegen eine Erhöhung. Somit wird der Beitrag auf 3,50 pro Person erhöht und für die Folgejahre bis 2027 pro Jahr jeweils um 10 Cent (Endsumme dann 4,00€).
Thomas Kamm leitete die Neuwahlen
Siegsdorfs Bürgermeister Thomas Kamm fungierte als Wahlleiter bei den Neuwahlen und brachte das souverän mit einer gewissen Portion Lockerheit über die Bühne. In seinem Amt bestätigt wurde Bernhard Kübler als erster Vorsitzender. Seine Stellvertreter sind für die nächsten drei Jahre Hans Häusler, Jürgen Gstatter und Sebastian Schwarz. Schriftführerin wird Claudia Hummel und Sportwart Alpin übernimmt Markus Kreidler. Sportwart Biathlon und Sprung/Nordische Kombination bleiben in den Händen von Hans Rambold und Wasti Schwarz ebenso wie Wasti Schöndorfer bei den Snowboardern. Kampfrichter Alpin ist nach wie vor Wilfried Däuber, Nordisch macht nun Claudia Hummel, Biathlon Maria Wünn, Snowboard Christoph Behounek und Langlauf Christian Bösl. Um das Referat Lehrwesen nordisch kümmert sich weiterhin Reinhold Ramesberger, ebenso wie bei Alpin Richard Holzner und Skitour Ingrid Fendt. Pressewart ist nach wie vor Siegi Huber und Günther Strohhammer kümmert sich von nun an um das Thema Marketing. Das Amt der Kassenprüfer bleibt in den Händen von Maxi Kurz und Claudia Daxenberger.
Thomas Kamm gratulierte allen Gewählten und wünschte eine glückliche Hand. „Danke für euren Idealismus und das tägliche Engagement. Eure Arbeit ist wichtig, denn es gibt viele tolle Erlebnisse mit den Sportlern, die zudem in Betrieben wegen ihrer Einstellung gerne genommen werden“. Ebenso dankte der stellvertretende Landrat des Berchtesgadener Landes Helmut Fürle den Verantwortlichen für deren Einsatz im Sinne des Sports.
