Es war viel los - Jahreshauptversammlung des SV Chiemgau

04.07.2019

Der Skiverband Chiemgau hat sich im Bereich der Vorstandschaft neu aufgestellt. Bei der Jahreshauptversammlung in der Ruhpoldinger Chiemgau Arena kann der wiedergewählte Vorsitzende Bernhard Kübler auf zwei neue Stellvertreter bauen. Nachdem sich Maria Reiser und Konrad Rappl nicht mehr zur Wahl stellten, rückten Jürgen Gstatter vom SC Ruhpolding und Sebastian Schwarz vom WSV Reit im Winkl nach. Weiterer stellvertretender Vorsitzender bleibt der Pallinger Günther Strohhammer. Im  Bereich der Sportwarte gab es keine Änderungen. Als Wahlleiterin fungierte Resi Schmidhuber, die als Landrat-Stellvertreterin zur Versammlung gekommen war. In seinem Bericht bedauerte Bernhard Kübler, dass nur sehr wenige Mitgliedsvereine den Weg nach Ruhpolding gefunden hätten, was wohl auch den hohen Temperaturen lag. Von 69 Mitgliedsvereinen waren letztendlich nur elf anwesend. „Wir haben den Termin extra zusammen mit der Sportlerehrung gelegt, das hat offensichtlich nicht gewirkt“, so Kübler etwas enttäuscht. Derzeit hat der Skiverband Chiemgau knapp 13.500 Mitglieder. Im sportlichen Bereich stellte Kübler eine Reihe von hervorragenden Erfolgen fest. Herausragend seien die Leistungen von Markus Eisenbichler (TSV Siegsdorf), der dreifachen Skisprungweltmeister und Pepi Ferstl (SC Hammer) mit dem Sieg beim Super G in Kitzbühel gewesen. Als bemerkenswert empfand er den Gewinn der Bronzemedaille von Snowboarderin Ramona Hofmeister vom WSV Bischofswiesen bei der WM in Park City. „Das hat mich nach ihrer Verletzung schon beeindruckt wie sie gleich wieder zurückgekommen ist“, so der Vorsitzende. Weitere herausragende Ergebnisse erreichten die Langläufer Anian Sossau (SC Eisenärzt) und Florian Knopf (SLV Bernau) mit der Bronzemedaille in der Staffel bei der Juniorenweltmeisterschaft. Dazu errangen die Chiemgau Sportler eine ganze Serie von nationalen Titeln. Finanziell will Kübler den Verband weiter voran bringen. „Ziel ist es, letztendlich im sechsstelligen Bereich zu landen.“ Im vergangenen Jahr wurde dieses Ziel mit Einnahmen von knapp 98.000 Euro nicht ganz erreicht. Abgeschlossen wurde das Jahr mit einem Gewinn von rund 22.800 Euro. So sollen in Zukunft weitere Sponsoren gewonnen werden. Mit den Einnahmen soll unter anderem der alpine Nachwuchs mit einem leistungsorientierten Training am Ruhpoldinger Unternberg gefördert werden. Ein weiterer Meilenstein sei die Ausstattung aller Disziplinen mit neuen Vereinsbussen gewesen. Sein Dank galt Kübler allen die  am Erfolg des SV Chiemgau ihren Anteil hatten. Vor allem auch den Ausrichtern des Biathlonweltcups in Ruhpolding und den Deutschen Langlaufmeisterschaften in Reit im Winkl.

Berichte der Sportwarte

„Es war eine gigantische Saison“, meinte Sebastian Schöndorfer für den Bereich Snowboard. Neben den Erfolgen von Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen) verbuchte Elias Huber vom SC Schellenberg bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Slowenien den zweiten Platz. In der Gesamtwertung des Europacups wurde er Dritter. Stark präsentierten sich auch die Alpine Landeskadermannschaft und die Gaumannschaft.

Für den Bereich Skisprung und Nordische Kombination setzte Sebastian Schwarz in seine Ausführungen die Überschrift: „So kann es weiterfliegen!“ Alles überstrahlt wurde natürlich von Markus Eisenbichler mit seinen drei WM-Erfolgen. Bedauerlich sei die schwere Verletzung von Olympiasieger Andreas Wellinger. Im Bereich der Kadersportler stellt der Chiemgau die meisten Athleten. Tolle Erfolge erzielte Trine Göpfert vom WSV Reit im Winkl. Sie wurde zweite beim FIS-Youth-Cup in der Nordischen Kombination. Bei den Deutschen Schülermeisterschaften wurde sie ebenfalls zweite. Dazu kommen Siege im Deutschen Schülercup im Skisprung und der Nordischen Kombination. Insgesamt sind im Bereich des Chiemgaus 80 Skispringer und Nordische Kombinierer aktiv.

Im Langlaufen gibt es mit Falk Göpfert aus Reit im Winkl einen neuen Stützpunkttrainer, berichtete Romy Groß-Angerer. International sorgten Anian Sossau und Florian Knopf mit der Bronzemedaille bei der JWM für Aufsehen. Der Traunsteiner Jonas Dobler konnte sich für die Weltmeisterschaften in Seefeld qualifizieren. Mit der deutschen Staffel wurde er nach einem beherzten Rennen sechster. Ein großer Erfolg war wieder „Bioteaque Langlauf-Tournee im Rahmen des Sparkassencups.“ An den sechs Rennen waren rund 500 Teilnehmer am Start. Bis zu 350 bestritten jeweils einen Wettkampf.

Ein großes Lob gab es von Hans Rambold für den Bereich Biathlon für den Förderverein Biathlon. Dieser unterstützt den Nachwuchs mit bis zu 20.000 Euro jährlich. Starke Leistungen konnten die Stützpunktathleten auf Landesebene und nationaler Ebene zeigen, ebenso beim Alpencup. Im A-Kader würde dem Stützpunkt eine Auffrischung auf heimischer Ebene gut tun. Im Deutschlandpokal holte sich Johanna Puff (Bayrischzell) die am Stützpunkt trainiert, den ersten Platz in der J17. Florian Stasswender vom SC Vachendorf wurde in der J17 dritter.

Im Alpinen Bereich stellte der „Kitzbühel-Erfolg“ von Pepi Ferstl alles in den Schatten, so Werner Bartholomeus. Dominik Schwaiger (WSV Königssee) krönte sich im Super G zum deutschen Meister. Nicki Hronk (Unterwössen) gewann den nationalen Titel im Riesenslalom und Patrizia Dorsch (SC Schellenberg) wurde Meisterin im Super G und in der Super-Kombi. Dazu kommt noch der Titel des Schülermeisters im Super G an Simon Bolz (WSV Bischofswiesen) Pech hatte die Inzellerin Marina Wallner, sie riss sich vor der Saison das Kreuzband und ist derzeit auf dem Weg zurück in den Sport. In der kommenden Saison stellt sich der alpine Bereich im Skiverband Chiemgau neu auf. Es gibt zwei Stützpunkte mit einem südlichen und nördlichen Gau. Der Süden umfasst das Berchtesgadener Land mit den Trainern Tom Aschauer (U16) und Christian Gruber (U14) am CJD, Weitere Trainingsgruppen sind beim SC Ainring und Bad Reichenhall. Der Nördliche wird von Trainer Franz Ringsgwandl mit dem Stützpunkt Unternberg geleitet. Im nördlichen Gau sind auch die Gruppen Skiteam Achental und Trauntal Skiracing. Laut Bartholomeus gibt es vor allem im Nachwuchs viel zu tun. „Da steht uns ein harter Kampf bevor um wieder Erfolge zu erreichen. Da müssen wir schon durch ein Tal gehen“, so der Sportwart, der in diesem Zusammenhang auch die Defizite im Schulsport ansprach.

Nach der Versammlung fand auf der Terrasse im Cafe Biathlon die Sportlerehrung statt. Diese wurde von Maria Wünn moderiert. Rund die Hälfte der 50 eingeladenen Sportler war zu der Ehrung erschienen. Im Mittelpunkt stand die erfolgreiche Snowboarderin Ramona Hofmeister die in einem kurzen Interview einiges über die vergangene Saison verraten hat. Nach ihrer Rückenverletzung war sie ohne Training im Dezember in den Weltcup in Carezza (Italien) eingestiegen und gleich dritte geworden. Nach zwei Siegen im Europacup gewann sie bei der WM in Park City Bronze. Zum Abschluss gewann sie die Weltcups in Südkorea und China. Derzeit ist sie nach einer Schulteroperation wieder in die Vorbereitung auf den kommenden Winter eingestiegen.                                                                                             SHu.