Bioteaque-Langlauftournee in Scharitzkehl

17.03.2023

Wenn die kleinen blauen Camping-Gaskartuschen „entflammt“ werden, ist Wachselzeit. Wenn Wachselzeit auf der Scharitzkehl ist, ist Langlauf-Rennen: 264 Kinder kamen mit ihren Eltern, teils den Großeltern, zum offiziell sechsten und vermeintlich letzten Wettkampf der 42. Bioteaque-Langlauf-Tournee ins südliche Berchtesgadener Land. Abzüglich der 71 Fun-Trail-Mädchen und -Buben begaben sich 193 Wettkampfwillige in zehn Altersklassen in die Spur. Die Distanzen reichten von 1100 Metern bei den Jüngsten des Jahrgangs 2015 bis zu 7,2 Kilometer bei den männlichen Jugendlichen, den Junioren und Herren.

Die Gesamtleitung oblag einmal mehr dem SV Chiemgau in Zusammenarbeit mit dem SV Inngau. Als Ausrichter des zudem als Sparkassen-Cup titulierten Bewerbs auf der 1100 Meter hoch gelegenen Almfläche fungierte einmal mehr der SC Ainring. Der heimische Ski-Club, der erneut für echte Stadion-Atmosphäre sorgte und allen Teilnehmern/-innen somit ein außergewöhnliches Start-, Strecken- und Ziel-Feeling vermittelte, erhielt für seine Arbeit viel Lob. „Bei diesem Traumwetter ist halt alles ein wenig einfacher“, strahlte Sebastian Kimmeringer, Sportlicher SCA-Leiter, mit der „Frühlingssonne“, die sogar ein paar Plusgrade aufs Wintersport-Areal zauberte, um die Wette.

Vier Stunden vorab hatten die rund 20 Helfer mit dem Aufbau am Fuße des Hohen Gölls begonnen. „Eine Woche vorher hätten wir absagen müssen, dann kam zum Glück der Schnee“, freute sich Kimmeringer über die bestens präparierte, durchgefrorene Loipen-Spur – schließlich wurde im klassischen Stil gelaufen. Er selbst übernahm die vielen Countdowns, die pro Altersklasse als Massenstart vollzogen wurden. Die Punktbesten durften sich jeweils in der ersten Startreihe aufstellen, die Gesamtführenden waren an Rosa-Trikots zu erkennen.

Fünf der sechs geplanten Tournee-Renntage konnten bislang mit unterschiedlichen Bewerben – klassisch wie in der freien Skating-Technik – absolviert werden: Eisenärzt, Inzell, Reit im Winkl, Ruhpolding und nun Berchtesgaden. Der Bewerb in Sachrang, ausgerichtet vom WSV Aschau, musste zunächst wegen Schneemangels abgesagt werden. Er kann nun jedoch, sozusagen als Tournee-Finale, am kommenden Freitag, 10. März, in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena nachgeholt werden. Für die Gesamtwertung werden die jeweils zwei schlechtesten Resultate eines jeden Athleten/-in gestrichen.

Alisa Ortner (SV Oberteisendorf) aus Anger, Ende Januar in Oberstdorf mit Bayerischen Meister-Ehren dekoriert, führt die S12-Gesamtwertung nach fünf Siegen in fünf Rennen souverän an. Schon letztes Jahr hatte sie ihre Altersklasse – noch in der S11 – überlegen gewonnen. Hinter ihr rangieren die Siegsdorferinnen Isabella Schneider und Antonia Forstner. Auf der Scharitzkehl gewann Alisa Ortner vor Antonia Forstner und Lenia Magg (SV Ruhpolding), Isabella Schneider wurde nur Achte. Bei den S12-Buben musste sich der Gesamtführende Hansi Hasenknopf (WSV Bischofswiesen) in einem extrem spannenden Zielsprint dem Viertplatzierten Paul Illner (TSV Marquartstein) geschlagen geben – nur eine Länge, sprich 0,9 Sekunden, lag am Ende zwischen den beiden.

Bei den um ein Jahr älteren Mädchen dominieren ebenfalls die Angerer Mädels, die für den SV Oberteisendorf starten: Selina Ortner führt vor Laura Klinger und Emilia Flatscher. Das spannende Rennen in Berchtesgaden machten ebenfalls diese Drei unter sich aus, Laura Klinger gewann drei Sekunden vor Emilia Flatscher und diese wiederum eine Schrittlänge (vier Zehntel) vor Selina Ortner. In der S11-Wertung führt SVO-Starterin Marie Klinger, die in Berchtesgaden einen souveränen Start-Ziel-Sieg in die Loipe zauberte. Platz 2 sicherte sich Annalena Hinterbrandner (Gesamt-Dritte) vom WSV Bischofswiesen vor Josefine Pichl (Gesamt-Zweite) vom SC Vachendorf.

Insgesamt gab es auf der Scharitzkehl sieben Klassensiege für den SV Oberteisendorf: Neben den Genannten holten die S9-Führende Lisa Scherrmann (S9), Xaver Holzinger (S11), Lina Reiter (S15), die Damen-Zwischenbeste Lisa Zinecker und Florian Holzinger (Herren) 1. Plätze – damit war der SVO das qualitativ stärkste Team. Holzinger hat sogar noch die Chance zum Gesamtsieg, da der aktuell Führende Felix Kappelsberger (SC Aising-Pang) nicht in Berchtesgaden am Start war. Deshalb hat der SVOler vor dem Finale in Ruhpolding nur noch 20 Punkte Rückstand, weitere 75 Zähler dahinter rangiert sein Teamkollege Tobias Scherrmann. Der TSV Marquartstein feierte durch Jakob (S8) und seinen Bruder Paul Illner (S12), Pirmin Mayer (S14), Nikolaus Egger (Jugend) und Alexandra Svoboda (Damen) fünf volle Erfolge, der SV Ruhpolding mit Simon Magg (S9), Miriam Lindauer (S10) und Janne Rein (Junioren) deren drei. Zwei 1. Plätze holte der SC Vachendorf durch Felicitias Huber (S8) und Vinzenz Aschauer (S13), die S13-Krone wird sich wohl deren Vereinskamerad Quirin Gutsjahr sichern.

In der S14 führt mit Viola Danzer von Scharitzkehl-Ausrichter SC Ainring eine weitere Nachwuchs-Langläuferin aus dem Berchtesgadener Land – deutlich vor Antonia Schramm (WSV Aschau) und Noemi Lindauer (SC Ruhpolding). Beim jüngsten Bewerb gewann jedoch Antonia Schramm vor Viola Danzer und Emma Buchner (SVO), Noemi Lindauer wurde Vierte. In der Jugend führt Elena Zillner (SVO) die Rangliste an, obwohl sie sich am Wochenende den starken SC Hammer-Sisters Sonja und Sarah Mayer sowie Julia Kimmeringer vom SC Ainring geschlagen geben musste und „nur“ Vierte wurde. Ihr Vorsprung ist mit 65 Punkten dennoch komfortabel.

 Bei der Siegerehrung, durchgeführt von Ulrich Tretter und Michaela Hofmeister, galt er Dank der unterstützenden Marktgemeinde Berchtesgaden mit Bürgermeister Franz Rasp. Es gab sehenswerte Glaspokale. Als Rennmoderator im Zielbereich fungierte Vereinskassier Ulrich Tretter. Für die korrekten Zeiten zeichneten Josef Pfeiffer und Günther Strohhammer von GSI-Sports-Timing verantwortlich, für die von Sepp Walch präparierte Strecke SCA-Sportwart Chris Goldhahn. Den Sanitätsdienst übernahm das Bayerische Rote Kreuz aus Ainring, am Verpflegungszelt wurden Athleten wie Zuschauer bestens versorgt.

Am Fun-Trail für die Kleinsten der Jahrgänge 2011 bis 2019 nahmen 71 Kinder (Vorjahr 57) teil: 45 Mädchen, 26 Buben. Alle durften nach dem Bewältigen eines Parcours inklusive „Hindernissen“ mit ihren Langlauf-Skiern eine goldene Medaille und leckere Süßigkeiten in Empfang nehmen. Jenny Goldhahn hatte hauptverantwortlich für diesen feinen „Nebenschauplatz“ fungiert.

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