Auf dem Weg zu Olympia 2018 – Marina Wallner aus Inzell

20.09.2017

Ein paar entspannte Tage in der Therme Bad Loipersdorf in der Steiermark mit ihrer Trainingsgruppe, auch das gehört für die Inzeller Skifahrerin Marina Wallner zur Vorbereitung auf den olympischen Winter. Doch bei der bald 23-jährigen Slalomspezialistin heißt Entspannung Bewegung. „Ein wenig Tennis gespielt haben wir schon“, meint sie schmunzelnd. Für die Inzellerin heißt es in diesen Tagen schuften, schließlich sind ihr großes Ziel im nächsten Jahr die Olympischen Spiele in Südkorea. „Leider sind die nur alle vier Jahre. Darum will ich da unbedingt dabei sein“, gibt sie zu.

Die Vorbereitung hat sie im bisherigen Verlauf gut überstanden, bei Marina Wallner keine Selbstverständlichkeit. In den vergangenen Jahren ist sie immer wieder von schweren Verletzungen gebeutelt gewesen. Zuletzt hat sie im November 2015 ein Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt. „Manchmal spüre ich das Knie noch. Trotzdem habe ich den ganzen Sommer Vollgas geben können. Ich habe das alles gut im Griff.“ Neu erfinden will sie sich wegen der Olympischen Spiele nicht. Sie setzt auf alt-bewährtes und auch beim Material passt alles. „Natürlich habe ich schon ein bisschen herum getüftelt, aber das macht man eigentlich immer“, gibt sie zu.

Auf die vergangene Saison kann sie zufrieden zurückschauen, vor allem auf das letzte Drittel im Winter. Bei den Weltcup-Slaloms in den USA sprangen die Plätze sieben und zehn heraus. Bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz ist sie als beste Deutsche 17te geworden. „Von mir aus hätten es danach noch ein paar Rennen mehr sein können“, meint sie zurückblickend. Trotzdem ist sie froh gewesen, dass sie nach der Deutschen Meisterschaft im April die Bretter in die Ecke stellen durfte. „Da war ich ausgelaugt und müde. Vor allem weil es ja eine Comeback-Saison gewesen ist. Durch die extreme Vorbereitung ist das doppelt anstrengend.“ So wünscht sie sich, dass sie die gute Form aus dem vergangenen Winter hat quasi rüber retten können.

Diese Woche heißt es für Marina Wallner Kondition bolzen, Tests und Radfahren. Ende September warten die Gletscher in Österreich. „Von Olympia träume ich noch nicht in der Nacht“, sagt sie auf die dementsprechende Frage. Immerhin gilt es zuvor in den Weltcuprennen die Qualifikationsnorm für die Spiele zu erfüllen, ein Platz unter den besten acht oder zweimal unter den Top 15 sind zu erfüllen. „Ich traue ihr das auf alle Fälle zu“, sagt DSV Alpinchef Wolfgang Maier, der ihren eisernen Willen schätzt. „Ich traue ihr auch zu, dass sie am Ende der Weltcupsaison zu den besten 15 Slalomfahrerinnen der Welt gehört“, glaubt Maier. 

Worte die Marina Wallner gerne hört. Letztendlich liegt es aber an ihr, was sie in diesem Winter erreichen kann. „Eine gute Saison hat absoluten Vorrang, trotzdem werde ich mich im Vorfeld auf nichts versteifen“, meint sie in ihrer typischen Art.              

Text: Siegi Huber